Fahrradradtour der UWG Wettringen nach Bad Bentheim mit Ritteressen und Nachtwächter – Tour Samst. 14.Sept. 2O13 15. 3o Uhr
Christoph Dropmann von der UWG Wettringen strahlte am Samstagnachmittag: Pünktlich zu Beginn der Radtour nach Bad Bentheim lugte die Sonne durch die Wolken und der Regen blieb bis zur Burg Bentheim aus.
Doch zuvor besuchte die Wählergemeinschaft Simone Pels von der EBKW , Eltern besonderer Kinder Wettringen, an der Heinrich-Heine-Straße. Kassierer Will Heimann überreichte einen Briefumschlag mit 3oo Euro.
Es war eine erfrischende Fahrt durch die wechselvolle Landschaft : über stille Wege, an dunklen Wäldern vorbei Richtung Bilk. In Ohne gab es die erste Pause für die Radler. In seinem schmucken Haus am Bentheimer Diek erwartete ein Wettringer die Truppe , Martin Arntzen vom Tie-Esch , mit Kaffee, Plätzchen und erfrischenden Getränken. Aufgesattelt, weiter gings
Aus den Hecken leuchteten die roten Vogelbeeren, ein Buntspecht überflog die Radler und ein Bussardpärchen kreiste über dem Bentheimer Wald.
Noch eine Biegung und dann lag sie da, im Abendsonnenschein, die mächtige Trutzburg der Bentheimer Fürsten mit ihrem markanten Pulverturm , die größte Höhenburg Norddeutschlands, ehrfurchtgebietend, imposant, beeindruckend, mit dicken Sandsteinmauern und dem Bentheimer Herrgott im Innenhof. Unzählige Schulklassen können sich noch heute mit einem heimlichen Schaudern an das tiefe Verlies in der Burganlage erinnern.
Aber jetzt wurde es ernst, die letzten Kilometer ging es bergauf über kräftezehrendes Kopfsteinpflaster in Richtung Burg. Viele schoben das Fahrrad und erreichten verschwitzt durch das Torhaus das Café und Restaurant im Schloss.
Munteres Lachen erscholl aus weit geöffneten Fenstern , wehte in den Innenhof, vermischte sich mit Angelo Branduardis poetischen Geigenklängen und stimmte die UWG’ler auf ein Ritteressen mit Stil und Besteck ein. Es ging im Burg – Restaurant durchaus fürstlich zu. Sapperlot :Die prächtig gewandeten Schank – Mägde geizten nicht mit ihren Reizen, verwöhnten ihre Gäste mit einem edlen Tropfen aus dem Burgkeller, servierten saftige Braten von der zahmen Sau und feurige Schlegel vom Kapaun(Hähnchen) – und als Nachtisch gab es noch ein wohlgeformtes Eis mit aufgeschlagener Sahne. Natürlich schmeckte dazu ein Humpen dunkles König Ludwig Bier besonders gut.
Und wie es sich im Mittelalter gehörte , wurde der Schluck von den Küchenmägden rustikal verabreicht. Den Kopf des Gastes in die Armbeuge genommen, Mund auf Kräuterschnaps hinein und dreimal geschüttelt – brrr – nicht jedermanns Sache. Und zwischendurch eine Prise Schnupf – Tabak. Das macht die Atemwege frei.
Mittlerweile erreichte die Stimmung ihren Höhepunkt; eine Gruppe aus Köln stimmte das Walzer Lied „Rut,rut , rut sin de Rosen , an, während die Wettringer mit „ Schütterie is fein, da freit sick graut und klein …..“. dagegen hielten. Gegen 22 Uhr erwartete draußen im Innenhof der Burg der Nachtwächter Helmut Riestenpatt mit Hellebarde und Laterne die Gäste aus Wettringen.
Zweimal ins Horn getutet und er hub an mit dunkler sonorer Stimme zu singen:“ Hört‘ ihr Leut‘ und lasst euch sagen , unsre Glock‘ hat zehn geschlagen…“
Es war schon eine interessante Erfahrung für die Wettringer, in der Nacht mit dem Nachtwächter durch die dunklen , verwinkelten Gassen zu streifen, seinen Geschichten zu lauschen, und historische Details an der Burg und den Bürgerhäusern erklärt zu bekommen.
Agnes meinte verwundert:“ Ich habe nicht gewusst , dass es so interessante Bauten und Häuser in Bad Bentheim gibt, die man nur zu Fuß erkunden kann.“
Gegen 11 Uhr verabschiedete der Nachtwächter seine Gäste , wünschte eine gute Nacht und stapfte durch den leichten Nieselregen nach Hause.
Inzwischen waren die Räder mit einem Fahrradanhänger abgeholt worden, und die Radler fuhren mit dem Taxibus nach Wettringen.